30 April 2007

Ankunft in Auckland und Reise nach Northland

Mittlerweile ist mehr als ein Monat seit dem letzten Blogeintrag vergangen, nun endlich melde ich mich zurück und hole etwas weiter aus, um meine Eindrücke von Anfang an hier festzuhalten!!

Flug nach Auckland


Kurz nachdem mich Andy am Check-in in die Ferne ziehen ließ, kam kurzzeitig ein sehr merkwürdiges Gefühl auf. "Du bist komplett allein!" und was dazu kommt, "Du entfernst Dich von Deinen Lieben immer mehr und das heißt, da ist erstmal niemand, der physisch in relativ kurzer Zeit erreichbar wäre, wenn irgendwas ist". Dieses Gefühl hielt allerdings auch nur sehr kurz an, denn gleich meine ersten Platznachbarn waren derart freundlich und herzlich, dass ich bald vergaß, wie allein man eigentlich ohne die Familie oder Freunde sein kann. Die freundliche Dame neben mir, stellte sich prompt mit ihrem nordischen Akzent vor: "Hallo, ich bin die Renate und Du, wie heißt Du??"…. Renate war mit ihren zwei Männern (Mann und Sohnemann) mit Ziel Australien unterwegs und schien ein höchst kontaktfreudiges und sprudelndes Wesen zu sein. Jedenfalls wurde mir auf diesem Flug und der dauerte immerhin 12 Stunden von Frankfurt nach Singapore nicht langweilig! Ganz besonders gespannt, war ich den Flug über den Irak und Indien zu erleben. Zu dieser Zeit, es war so gegen 10 Uhr morgen. Allerdings mussten noch alle Fensterschübe geschlossen bleiben um ruhende Passagiere nicht zu stören. Ein paar Mal lugte ich doch raus und ich sah wirklich faszinierende Landschaften. Die erste muss irgendwo über dem Hindukusch gewesen sein. Ein anderes Mal sah ich auf der Satellitenkarte in meinem kleinen Monitor vor mir, dass wir am Himalaja entlang fliegen. Und tatsächlich, der Anblick war wunderschön… ich sehe die massive Bergkette, wie sie hunderte von Metern herab fällt und eine weite Ebene ihr zu Füßen liegt, die einfach übersät ist mit unzähligen Flussläufen. Es macht einfach unheimlich Spaß sich die Landschaften von oben anzuschauen.

Stopp Singapore

Auch der 1-stündige Zwischenstopp in Singapore war ein Highlight. Renate schwärmte schon von einem Tipp eines Flugbegleiters, man könnte dort am Flughafen ganz tolle Fußmassagen genießen. Fußmassage hört sich auf jeden Fall gut an! Die Fußmassagen, stellte sich am Flughafen bald raus, werden allerdings nicht von freundlichen, feinfühligen Malaysierinnen oder Malaysiern vorgenommen, sondern von Maschinen. Angesichts der zahlreichen Passagiere, die wohl täglich ihre Füße in diese Maschinen stecken, ließen wir dieses etwaige Erlebnis doch aus und suchten nach dem anderen Highlight, einem besagten "Orchideengarten". Der Terminalschlauch war zwar gesäumt von Grünpflanzen und einigen Orchideen aber so richtig zum verweilen lud dieser Durchgangsflur doch nicht ein. Wir fanden schließlich zwar keinen Orchideengarten aber eine Dachterrasse. Die Tür zur Terrasse geht auf und wir erfahren einen drastischen Klimawandel von 20 Grad temperierter Terminalluft zu 35 Grad mit ca. 70 Prozent Luftfeuchtigkeit. Wir standen also plötzlich in der türkischen Großraumsauna… die Terrasse hatte einen klein angelegten Garten, Bar, Sitzbänke und Sonnenschirme… wir waren schlagartig in höchster Ferien- und Sommerlaune. Hier hätte ich auf jeden Fall länger bleiben können. Schööööön warm! Die Zeit verging viel zu schnell, ich kam nicht einmal dazu mir einen Fruchtcocktail und eine Liege zu suchen, schon ging es weiter Richtung Sydney.
Der Flug nach Sydney allerdings war weniger spannend. Ruckzuck war es dunkel und daher konnte ich leider nix vom Outback sehen, außer, dass da wirklich nichts ist. Kein einziges Lämpchen war am Boden auszumachen und es war wolkenlos. Australien ist sicher ein Reiseziel, aber dafür braucht man viel Geld, nicht nur um was zu erleben, sondern vor allem um dort hin zu kommen, wo man was erleben will. - Neuseeland war definitiv die richtige Entscheidung, so denke ich zumindest bisher.

Stopp Sydney

In Sydney haben mich dann meine lieben Bremer verlassen und sich auf ihre 4-wöchige Australienreise begeben. Es war für mich allerdings ein leichtes den Transfer-check-in nach Auckland zu finden und so lief auch hier alles problemlos, außer, dass es 6 Uhr morgens war, ich aber die letzten 12 Stunden helle wach war und mich schwere Müdigkeit überkam. Aber 2 Stunden musste ich noch aushalten und immerhin konnte ich einen herrlichen Sonnenaufgang in der Frühe genießen.


Lustig war hier in Sydney außerdem, dass fast alle jungen Leute, vor allem Alleinreisende Deutsche zu sein schienen. Allerdings war ich viel zu müde und die anderen schienen ebenfalls zu müde, um irgendein Gespräch anzufangen.
Auf dem Flug nach Auckland saß ich neben einem freundlichen Engländer, der aber in Neuseeland aufgewachsen ist und mir das Land und einige "Musts" hoch angepriesen hat. Auf dem Flug zum "Land der langen weißen Wolke" (Aotearoa, auf maori oder maorisch?) schien sich komischerweise tatsächlich die Wolkendecke zunehmend zu verdichten, wo ich doch bislang so herrlich Landschaften beobachten konnte… ich schien dann zumindest meinem Ziel näher zu kommen.

Ankunft in Auckland

Das größte Glück bei der Ankunft war die Bekanntschaft mit Susi. Sie ist auch als Backpacker nach NZ gekommen. Wir trafen uns beim Verlassen des Fliegers. Sie kam mit demselben Flug von Frankfurt wie ich. Für sie und einen anderen Backpacker ging es nach der Ankunft ins Bamber House in Mt Eden. Von diesem Hostel hatte ich schon gelesen, es sollte wohl sehr gemütlich und heimelig dort sein. Zunächst erkundigten wir drei uns, welche die günstigste Möglichkeit zur Behausung ist und schließlich haben die beiden, Susie und "der andere", ein Shuttle geteilt und musste ein Großraumtaxi nehmen, da meine Unterkunft nicht ganz so innenstadtnah liegt wie Mt Eden. Das Taxi fuhr mich jedoch direkt vor die Haustür meiner Zieladresse in New Windsor.

Meine Energie war grade noch für die Tour da, für ein Hin- und Hergesuche billiger Busse, oder so hatte ich doch keine Lust mehr. Der freundliche Fahrer trug mir meinen Rucksack bis vor die Haustür und zu meinem Glück war auch schon jemand "zuhause". Avi, der Adoptivsohn von Angela, mit der ich e-mail-Kontakt hielt war da und empfing mich. Avi zeigte mir gleich mein Zimmer und das ganze Haus mit Garten. Alles schien sehr gepflegt, farbenfroh und kreativ. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl.

Allerdings konnte ich noch nicht so richtig entspannen, weil ich Angela noch nicht kennen gelernt hatte und ich mein Bleiben von ihr abhängig machen wollte. Es war nun also ca. 15 Uhr, Angela sollte gegen 16 Uhr kommen. Statt im Haus zu warten, zog ich es vor mir die nähere Umgebung anzuschauen und eine Stadtkarte zu besorgen. Später als ich zurückkam war ich totmüde und legte mich auf das Bett, es war gemütlich und die Sonne schien auf mich und wärmte wohltuend. Ich kämpfte gegen den Schlaf an, weil ich mich noch nicht richtig sicher fühlte, und noch nicht recht wusste ob ich wirklich bleiben würde.

(An dieser Stelle erkläre ich kurz, dass ich mich für eine private Unterkunft von Deutschland aus bemüht habe, da ich voraussichtlich für die erste Zeit in Auckland bleiben würde und wenn Steffi dann dazu kommen würde größere Touren machbar wären. Ein Zimmer bei im Hostel wäre auf die Dauer teurer gewesen, also suchte ich über Internetbörsen nach Zimmern zur Zwischenmiete.. und wurde eben hier fündig.)

Gegen 16 Uhr kam Angela. Als sie rein kam, war ich direkt positiv gestimmt, weil sie so herrlich normal und vertrauenswürdig wirkte, ich hab sie spontan umarmt, was sie glaub ich sehr überraschte. Aber ich freute mich nun mal… Direkt schlug sie mir vor, dass wir eine kleine Tour durch die Stadt machen, damit ich mich besser orientieren könnte und einen ersten Eindruck von Auckland bekommen sollte. So zogen wir keine 10 Minuten nach ihrer Ankunft mit dem Auto los und fuhren durch die Suburbs, den Innenstadtteil und tranken in Taranaki an einem der vielen Strandcafes einen Kakao, bei einem Italiener. Sie erzählte mir, sie hätte italienische Wurzeln. Ihre Großeltern sind Italiener und sind als junge Leute nach Neuseeland gezogen, wo sie eine größere Apfelplantage in der Nähe von Hastings aufzogen. Sie selber ist Englischlehrerin, arbeitet aber bei einer neuseeländischen Einwanderungsbehörde und bietet Workshops zu allmöglichen Einwanderungsfragen an. Sie stand meinen Reiseplänen sehr aufgeschlossen gegenüber, weil sie das Reisen für unheimlich wichtig hält. Sie lebte eine zeitlang in den Staaten, kennt sich aber auch in Europa sehr gut aus, da sie auch noch Familie und Freunde dort hat.

Nach dem Abend konnte ich beruhigt einschlafen und nach einem kurzen Stopp im Internet, wo ich las, dass Susi sich mit mir am Sky Tower treffen wollte, hatte ich also auch schon ein Treffen für den nächsten Tag geplant.

Erste Orga und Orientierung in und um Auckland

Mit Susi habe ich in den nächsten Tagen alles wichtige organisiert: Bank Account, Steuer Nummer, Sim-Karte fürs Handy, Busticket (weil New Windsor ziemlich weit außerhalb liegt) und einige schöne Unternehmungen haben wir erlebt, bspw. haben wir ein 5-stündige Wanderung an den Kraterrand des Rangitoto gemacht, eine Vulkaninsel, die vor ca. 600 Jahren entstanden ist und mit der Fähre in 20 Minuten von Auckland aus erreichbar ist.

Auf der Insel gibt es allerdings nichts außer Wanderwege und kleinerer Fischerhütten, keine Geschäfte, keine Siedlung, keine Zivilisation. Es ist also ratsam auch die letzte Fähre zu bekommen, die nach Auckland abfährt, zumal das Wetter sehr unberechenbar ist. Außerdem haben wir eine Bustour durch Auckland mitgemacht. Organisiert war die Tour von "Straytravel", einem "Backpackerbustourenunternehmen". Die Fahrt war umsonst und wurde von einem Guide begleitet. Auf unserer Fahrt haben wir einige markante Punkte Aucklands angefahren, wie bspw. den Skytower. Hier kam die Frage vom Guide an alle, wer sich denn für einen absoluten Adrenalinjunky hält und eine zeigte dann auch prompt auf… also sagte der Guide, ok!, du springst dann jetzt vom Sky Tower!! Ok?! Sie, klar!! Also, machte sie sich auf den Weg nach oben und bekam einen Sprung umsonst!

Das Tourenunternehmen macht mit diesem Städterundtrip natürlich Werbung, die allerdings auf der gesamten Busfahrt kein großes Thema war! Ein anderer Halt war auf dem Mt Eden, von dem aus sich ein wunderbarer Blick auf die Skyline der Stadt und die "wunderschönen", ausgedehnten Suburbs bietet.

Abends haben wir zusammen im Hostel lecker gekocht und ich bin dann gegen 21 Uhr mit dem Bus nach New Windsor gefahren, und hab herrlich geschlafen in meinem Bett, in meinem Zimmer…. Keine schnarchenden Backpacker, keiner der mitten in der Nacht von einer Party zurück kommt und das Licht im Zimmer anmacht, keiner der einem das Essen aus dem Kühlschrank klaut… eben kein Hostel… Andererseits war meine Unterkunft auch einfach zu weit weg von der Innenstadt, der andere Nachteil war, das man wenig Reisende trifft und kennen lernt. Aber es war ja auch nur eine Planung von Deutschland aus und vor Ort muss einiges neu überdacht werden und flexibler gehandhabt werden. Umso glücklicher war ich, dass Angela total locker war und mir stets offen stand so lange zu bleiben wie ich will.

Für Susi war bald klar, dass sie sich ein Auto kaufen wolle, um besser reisen zu können.. also durchforsteten wir die schwarzen Bretter in allmöglichen Hostels und ließen uns in technischen Fragen von einem freundlichen Reisenden beraten, der schon einige Erfahrung mit Autokauf gemacht hat und sich etwas auskannte. Susie kaufte den dritten Wagen, mit dem sie eine Probefahrt machte, einen Subaru Legacy 4WD (Baujahr 1989).

Natürlich schwärmten wir davon möglichst schnell aus der Stadt rauszukommen und Natur genießen zu können. Glücklicherweise, war es bei Angela möglich kurzfristig umzuorganisieren, was sie selbst immer betont hat. "Joana, wenn Du die meinst irgendwo gefällt es Dir besser, sei frei umzudisponieren. Dir, muss es gefallen!" Das war Mal ein super Zufall, bei der Durchforstung des Trademe-Servers im Internet auf so eine Person gestoßen zu sein, muss ich an dieser Stelle noch mal betonen.

Wie dem auch sei, zwei Nächte blieb ich noch bei Angela und Freitag ging es dann los auf die Reise in den nördlichsten Zipfel der Nordinsel: "Northland".

Northland (vom 20.04.-29.04.07)

Übersicht über unsere Tour: Übernachtungsstellen und besondere Unternehmungen (zum Vergrößern auf Bild klicken)

Endlich raus aus der Stadt und das auch noch mit dem "eigenen" Auto. Natürlich wollten wir die Gelegenheit mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein auch nutzen Kosten für Unterkunft zu sparen. Glücklicherweise vermachten uns die Vorbesitzer des Wagens, eine passgenaue Matratze, 80 mal 1,80 m, Kissen und Decken und diverse, praktikable Kochutensilien. Also packten wir alles weitere zusammen und zogen aus unseren bisherigen Unterkünften aus, ins Auto...

Gegen 10 Uhr am Freitag dem 20.04. morgens ging es los: strahlender Sonnenschein, herrliches Wetter, das erste Mal übrigens in Auckland wieder seit einigen Tagen. Perfektes Reisewetter also! Wir zogen los auf dem Highway 1 über Orewa, Warkworth dann über Matakana Richtung Leigh. Hier sollte es, laut Lonely Planet, einen wunderschönen Hafen zu sehen geben, außerdem liegt hier in der Nähe Goat Island Beach, ein Marine Reserve was eine tolle Stelle zum Schnorcheln und Tauchen sein sollte. Wir fuhren direkt zum Goat Island Beach und wir waren überwältigt: Vom Parkplatz aus blickten wir in eine traumhafte Bucht, das Wasser war so klar, es schimmerte an den seichten Stellen in frischem Grün.

Der Sand ist hier dunkel und in der Bucht befinden sich einige Felsen. Im Wasser sahen wir dann, dass es tatsächlich eine Art Rieseaquarium darstellte, dieses Meeresreservat. Überall umkreisten uns Fische, am häufigsten sahen wir den "Snapper", ein ca. 50 cm großer Barsch, der wohl auch sehr lecker schmecken soll.. Es war einfach faszinierend diese Fische zu beobachten. Leider hatten wir keine Schnorchelausrüstung, die hätte sich hier an diesem Tag wirklich gelohnt. Dennoch ließ es das klare Wasser zu, dass man die Fische gut erkennen konnte.


Einfach herrlich, das erste Mal im Pazifik schwimmen und von wegen, es ist Herbst in NZ, wir haben regelrechten Sommerurlaub genießen können.

Weiter ging es nach der Erfrischung zu unsere ersten Übernachtungsstelle: Pakiri Beach, auch ein viel gepriesener, langer Sandstrand nicht weit von Goat Island entfernt. Die Straße hierher war abenteuerlich, wir lernten nämlich erstmals NZ Nebenstraßen kennen: Gravel Roads/Schotterstraßen (und diese hier waren noch gut…) Überzeugt von der Schönheit des Strandes und den Sanitären Anlagen ;) ließen wir uns für die erste Nacht hier nieder.

Am nächsten Tag, Samstag, ging es dann weiter Richtung Norden, Ziel: Bay of Islands. Auf dem Weg dahin, wollten wir aber eine kleine Wanderung machen. Undzwar fuhren wir über Mangawhai und gingen den Mangawhai Cliff Walk. Eine ca. 3-stündige Wanderung, die am Cliff entlang führt und bei Ebbe den Rückweg über den Strand zulässt. Wiederum kamen wir zur rechten Zeit an den richtigen Ort und gingen grade dann los, als die Ebbe einsetzte und konnten den Weg in all seinen Facetten begehen und genießen.


Nach dieser wunderschönen Wanderung und einem erfrischenden Bad zogen wir weiter über Whangarei, Kawakawa, Opua nach Paihia, dem Tourizentrum an der Bay of Islands. Übernachten mussten wir hier an einer eher mittelmäßigen Stelle, direkt an der Hauptverkehrsstraße. Immerhin gab es Toiletten und da wir zuvor von einem freundlichen Security darauf hingewiesen wurden, doch besser hier an der Hauptstraße zu parken, als in einer beschaulichen, aber vielleicht auch zu dunklen Bucht zu campieren, fühlten wir uns auch sicher und schliefen eine weitere Nacht in unserem 180 x 80 x 80 großen Schlafgemach.

Für Sonntag hofften wir auf eine Tour mit dem Kingsboot in der Bay, allerdings verpassten wir diese um ca. 1 Minute. Wir wollten das schöne Wetter, aber trotzdem für eine Wasseraktion nutzen und mieteten uns ein Seakayak und paddelten 4 Stunden in der Bucht umher. Abends wurd wieder lecker gekocht und natürlich ein "Day of the Bay" von Kings mit Hole in the Rock und eventuellem Delphinschwimmen gebucht. Leider blieb es am darauf folgenden Tag nur beim "eventuellen". Die große Hoffnung im Wasser mit den Delphinen schwimmen zu dürfen, wurde nicht erfüllt. Laut Veranstalter haben die Delphingruppen in der Bucht Junge… wie auch immer, wir kamen in den Genuss einen Haufen Delphine vom Boot aus beobachten zu können und das war schon ein riesen Erlebnis! Es war einfach eine riesen Freude, die Neugierde der Tiere am Boot und an uns zu bemerken und ihren Spass beim Surfen entlang der Wellen des Schiffes zu erleben.

Am selben Tag fuhren wir weiter, bis Mangonui und übernachteten hier, nach einer leckeren Pasta mit Pesto mit Sonnenuntergang am Coopers Beach.

Am Dienstag (24.04.07) ging es dann hoch zum Kap. Haben das eigentliche Ziel zwar zunächst verfehlt, dafür aber eine tolle andere Ecke am nördlichen Ende NZs entdeckt: Te Paki Giant Sand Dunes und tatsächlich, diese Dünen waren gigantisch! Natürlich wollten wir auch hier die Gegend zu Fuß erkunden und machten uns auf über die Dünen Richtung Meer. Es wurde eine wahre Odyssee, denn nach der ersten Düne kam die nächste und darauf wieder eine Düne und wieder eine…. Endlich war das Meer fast zum Greifen nah, allerdings mussten wir heute auf ein Bad, zumindest hier vorerst verzichten, dichtes Schilfgras versperrte uns Barfüssigen den Weg…

Die Wanderung aber allein, war den Weg über die Dünen wert, es war beinahe eine Wüstenwanderung, außer, dass uns ein herrliches frisches Lüftchen ständig begleitete.

Und schließlich gelangten wir doch ans Ende:

Und waren mächtig stolz auf der anderen Seite unserer schönen Erde zu stehen ;)


An diesem Abend blieb uns allerdings das alltägliche Bad versagt, weil wir einfach zu spät an unserer Übernachtungsstelle ankamen. Ziel sollte ein schönes Fleckchen am Ninety Mile Beach sein allerdings verpassten wir die erste Abzweigung, wegen der grandiosen Beschilderung ;) und konnten die zweite nicht nehmen, weil die Schotterstraße derartig schlecht fahr, dass wir drohten stecken zu bleiben. Schließlich landeten wir am Waipapakauri Beach gegen 7 Uhr abends (zu der Zeit ist es hier schon fast dunkel). Dazu kam auch noch ein verregneter Abend, der eine leckere Gemüsepfanne unmöglich machte und wir uns ziemlich stinkig und verschwitzt Abendbrot im Auto einverleiben mussten. Die darauf folgende Schlacht gegen zahlreiche Stechmücken leitete eine ziemlich schlaflose Nacht ein und wir beschlossen den nächsten Tag wieder den Luxus der Zivilisation zu genießen: In Ahipara am Motor Camp gönnten wir uns eine warme Dusche, wuschen unsere Wäsche, kochten in einer Küche mit Herd und luden Batterien, Mobiltelefon, Laptop, IPod etc.. (was der heutige Backpacker so alles auf Reisen schleppt ;)), wie auch uns selbst, wieder mit Energie!
Der darauf folgende Tag, mein Geburtstag, war natürlich wieder ein herrlicher Tag!! Begonnen hat er mit einer sooo lieben Überraschung von der lieben Susi!!! Ich hatte noch nicht ganz die Augen offen, hörte ich schon die bekannte Geburtstagshymne…. Und sah Susi mit einem riesen Schokomuffin mit Kerze vor mir!! Herrlich, so würde ich gern jeden Morgen aufwachen! Sie hatte mir sogar ein Geschenk schon in Auckland organisiert und ich war einfach nur froh und überglücklich so eine tolle Reisegefährtin gefunden zu haben, die auch noch so ein herzlicher und lieber Mensch ist!!!!!!
Nach einem ausgedehnten Frühstück fuhren wir weiter, setzen mit der Fähre von Kohukohu nach Rawene über und weiter gings bis nach Omapere, am Hokianga Harbour. Hier machten wir eine wunderschöne Wanderung durch den Wald mit Flussüberquerung, an riesigen Kauris vorbei und abschließendem Bad am Wasserfall.
Der Abschluss dieses tollen Tages war jedoch unübertrefflich. Wir kochten natürlich am Meer: Bandnudeln mit Spinat, Shrimps und creamy Feta. Dazu gönnten wir uns einen leckeren Rotwein und konnten zur Feier des Tages den, auf unserer bisherigen Reise, ersten Sonnenuntergang über dem Meer beobachten.

Dieser Tag war ein Traum!

Was wir in Northland natürlich noch sehen wollten, waren die riesigen Bäume im Waipoua Forest! Die so genannten Kauris, sollen nach den Mammutbäumen, die größten Gewächse der Erde sein. Die Walks in dem Wald sind allerdings, natürlich abgesehen von den Bäumen, wenig aufregend. Die Wegführung ist aber angesichts des Schutzgebietes für diese seltenen Kauris vorbildlich umgesetzt. Fast alle Wege führen über Stege um das empfindliche Wurzelwerk zu schützen.
Und bald fanden wir einen dieser Riesen. Hier bspw. der Yakas mit einem Umfang von 12 Metern und einer Gesamthöhe von 45 Metern, nicht einmal der größte, der bestehenden Kauris in NZ. Ein größerer und wahrscheinlich der älteste, der noch stehenden Bäume ist der Te Matua Ngahere (Vater des Waldes), mit einem Alter von ca. 2000 Jahren. Leider wurde diese Baumart aufgrund ihrer hohen Holzqualität bis auf wenige Exemplare abgeholzt. Heute findet man diese Riesen nur noch in wenigen Waldreservaten und sie werden streng geschützt.

Nach dieser beeindruckenden Kurzreise durch den subtropischen Regenwald fuhren wir durch bis zu unserer ersten Übernachtungsstelle auf dieser Reise: Pakiri Beach. Susi wollte sich unbedingt noch ihren jahrelangen Traum erfüllen: nochmal reiten gehen und natürlich am Strand entlang galoppieren. Sie hat einen 3-stündigen Ausritt beim Pakiri Horse Riding für Sonntag gebucht. Den Samstag wollten wir bei gutem Wetter am Goat Island Beach zum Schnorcheln nutzen. Das Wetter war Samstag zwar wieder gut, allerdings hatte es in der Nacht zuvor ziemlich gestürmt und im Taucherladen sagten sie, dass die Sicht seit einigen Tagen nicht eher schlecht ist und rieten uns vom Schnorcheln ab. Das sind mal ehrliche Geschäftsleute gewesen! Den schönen Tag verbrachten wir trotzdem am "Ziegenstrand" und ließen es uns gut gehen. Sonntag war dann Susis Tag gekommen! Der Ausritt war für sie ein totaler Genuss und sie kam sogar zu ihrem lang ersehnten Galopp am Strand entlang des Wassers.

Glückselig, nach dieser traumhaften Woche, ging es dann wieder Richtung Auckland, wobei sich die Regenwolken umso mehr verdichteten, je näher wir der Stadt kamen. So ist Auckland eben: ziemlich grau, regnerisch, hektisch… dafür aber haben wir uns für die nächsten zwei Wochen, bis Steffi kommt, eine Free Accommodation im Hostel organisiert.Hier unsere Arbeitsstelle für die nächsten zwei Wochen: Das Bamber House im Suburb Mount Eden!

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Maus!
Schöne Geschichte, toll geschrieben, super Bilder! Bin begierig auf mehr!
liebe Grüße auch an Susi!

Andy

Anonym hat gesagt…

Das klingt doch nach einem sehr gelungenen schönen Start. Viel Spaß weiterhin und laß uns mehr sehen in diesem Blog :)

Liebe Grüße,
Uwe

Anonym hat gesagt…

Mensch, Joana, das klingt wundervoll!! Da bekomme ich richtig Fernweh... Tolle Sachen, die du so erlebt hast, echt toll!Die Fotos finde ich sehr gelungen.
Viele liebe Grüße von mir von hier!

Anonym hat gesagt…

hey joana!

das klingt nach einer fantastischen Reise...*schwärm* Halte uns hier weiter so schön auf dem Laufenden und lass es dir weiterhin so richtig gut gehen!
Dicke Umarmung, deine debbie

Anonym hat gesagt…

Na Ihr Beiden!
Ich kann mich nur anschließen! Joana, echt schön geschrieben und schöne Bilder!
Liebe Grüße nach Unten und wir sehen uns in 7 Tagen!
Steffi

Anonym hat gesagt…

Schöner Reisebericht Joana, hat mein Reisefieber wieder geweckt!
Sei lieb gegrüßt,

Anne