18 August 2007

Wintereinbruch

Passend zum Sommeranfang bei uns zu Hause, erlebten wir Wintereinbruch auf der Südinsel.

Für uns war es besonders schockierend, da "Berti´s-Eingeweide" quer über die Insel geschickt wurden und der beginnende Winter alle Pässe um Wanaka unpassierbar machte. Nichts ging mehr. Keiner konnte Wanaka mehr verlassen und keiner konnte mehr in die Stadt.

Selbst ein riesengroßer Supermarkt in der Stadt, konnte nicht mehr mit sämtlichen Lebensmittel, wie z. B. Brot, beliefert werden. Wir fingen an selbst Brot zu backen und bangten um unseren Berti.

Wir genießten die winterliche Stimmung in Wanaka,

aßen eigen kreierte Hochgenüsse (Lammfilets auf Salatbeet mit karamellisierten Ziegenfeta)

und konnten Gott sei Dank in unserer Jugendherberge bis zur Abreise putzen und bekamen dafür "free accommodation".

Am 28. Juni war es dann soweit. Berti war startklar und zwei Tage später verließen wir Wanaka. Wir freuten uns auf die Weiterreise, gingen aber schweren Herzens, da wir viele nette Leute kennen gelernt hatten und uns sehr heimig in Wanaka gefühlt haben.

Ostküste

Unsere Strecke vollzog sich von Queenstown quer über die Südinsel auf dem schnellsten Weg nach Dunedin, eine Studentenstadt an der Ostküste der Südinsel. Wir schauten uns die Stadt an, gingen für 10$ (ca. 5€) zum Friseur und abends gönnten wir uns Kino.

Übernachtet haben wir im "Studentenviertel", erkenntlich durch sehr verwahrloste Holzbuden. Unsere Unterkunft "Berti" war dagegen ein "drei-Sterne-Hotel"-auf vier Reifen.

Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug auf die Otago Peninsula. Eine Halbinsel vulkanischen Ursprungs mit schönen Stränden,

tollen Wanderstrecken mit wunderschönen Ausblicken

und kleinen Hafendörfern mit gemütlichen Cafés.

Unsere Weiterreise ging die Ostküste entlang. Wir ließen uns natürlich nicht das Highlight an der "East Coast" entgehen: Kurz vor Oamaru liegen die Moeraki Boulders. Die kugelrunden Steinformationen liegen direkt am Strand und wir genossen hier einen langen Spaziergang am Meer.

In Oamaru blieben wir zur Übernachtung und zwar mitten auf der Hauptstraße.

Oamaru ist bekannt für seine alten gut erhaltenen Bauten und versprüht im Gegensatz zu den meisten neuseeländischen Städten ein historisches Flair. Hier erkundigten wir uns noch einmal nach dem Wetter, da wir gerne noch mal in die Berge gefahren wären um Mt Cook und Lake Tekapo sehen zu können. Allerdings konnten wir diese Tour nicht machen. Das Wetter zog sich zu und die Schneefallgrenze sollte bei 400 Metern liegen. Also fuhren wir weiter Richtung Norden an der Ostküste entlang.

Am Ende war unsere Entscheidung genau die Richtige. Nach unserem Zwischenstopp in Timaru an der Küste begann es nämlich am Morgen an zu schneien. Auf unserem Weg nach Christchurch waren bereits viele Wiesen mit Schnee bedeckt, glücklicherweise blieben die Straßen frei.

In Christchurch steuerten wir das Frauenreisehaus, das uns von einigen empfohlen wurde. Tatsächlich war dieses Hostel eines der am Besten organisierten Unterkünfte, die wir bislang bewohnten…. Vielleicht sogar zu organisiert ;)

Hier herrschte eine sehr strenge Ordnung, die man sogar in der Anrichtung der Küchenutensilien wieder finden konnte.

Die extreme Ordnung und dazu der Kontrollwahn der Hostelmanagerin führten zu einem leichten Unbehagen. Ständig standen wir unter dem Druck ja nichts umzuräumen oder Krümel zu hinterlassen. Alles in allem war das Hostel allerdings sehr gemütlich und wir haben uns zwei Tage "breit" gemacht. Natürlich kamen wir nicht drum rum am Ende doch noch eine Strafe für eine Missetat zu zahlen. Unerlaubterweise hingen wir Handtücher auf einem Treppengeländer auf. Diese bekamen wir nur durch eine Geldbusse von 2 $ zurück.

Christchurch sahen wir uns natürlich auch an.

Etwas enttäuscht, dass wir nun doch keine Berge mehr sahen, freuten wir uns umso mehr, als wir Kaikoura erreichten. Dieser Ort ist wunderschön an der Küste gelegen. Hier kann man ein beeindruckendes Landschaftspanorama erleben.

Nordinsel

Nach dem Übersetzen mit der Fähre zurück auf die Nordinsel ging es zügig hoch in den Norden. In Wellington besuchten wir noch kurz das Nationalmuseum "Te Papa". Das Museum ist sehr modern und interessant aufgebaut und war auf jeden Fall einen Besuch wert (sogar kostenlos). Mit dem Ziel möglichst bald eine Arbeit zu finden fuhren wir nach einer Übernachtung in Featherston kurz hinter Wellington zur Hawkes Bay. In Hastings fragten wir in der lokalen Arbeitsvermittlungsstelle "Work and Income" nach einem Job, erfuhren hier allerdings keine besonders freundliche und offene Beratung. Wir zogen es vor weiter zu fahren Richtung Taupo, wo wir auch am selben Tag abends landeten.

Die Jobsuche war hier allerdings auch nicht sehr erfolgreich und so fuhren wir zur Bay of Plenty, wo sich die Kiwihochburg Neuseelands befindet.

Bay of Plenty

In Tauranga war der Besuch beim Work and Income überraschend erfolgreich. Nach einer kurzen Anfrage vermittelten sie uns eine Arbeitsstelle auf einer Kiwiplantage.

Montags, die Woche drauf, ging es mit der Arbeit auf dem Feld los. Auf der Plantage war es unsere Aufgabe die Äste der Kiwibäume entlang von Stahldrähten zu binden.

Bezahlung und Arbeitgeber waren allerdings so mies, dass wir uns gleich am ersten Tag, um einen Job in den verschiedenen Kiwipackhäusern kümmerten. Hier wären wir nicht vom Wetter abhängig, würden einen fixen Stundenlohn erhalten und könnten in der relativ knappen Zeit von 4 Wochen zuverlässig Geld verdienen.

Die Arbeit auf der Plantage zogen wir dennoch die Woche durch und freitags vormittags kam der "erlösende" Anruf von einem Packhaus zwischen Katikati und Tauranga.

Seit dem haben wir den Job im Packhaus und packen Tag ein Tag aus Kiwis in allen Variationen.

Am Wochenende unternahmen wir Ausflüge in die Umgebung. Mt Maunganui ein kleinerer Strandort neben Tauranga ist bei schönem Wetter ein guter Platz zum Entspannen und Sonne zu tanken.

Coromandel

Nördlich von Tauranga liegt die Halbinsel Coromandel, die bekannt für wunderschöne Buchten und Strände ist. Hier befindet sich auf der Ostküste der Hot Water Beach. Ein Küstenstreifen, der unterirdische heiße Wasserströme führt. Bei Ebbe kann man sich hier seinen eigenen natürlichen Hotpool graben. An unserem Wochenende in Coromandel lag die Ebbe bei 6 Uhr morgens und 6 Uhr abends. Abends mit Stirnlampe ging es durch die Dunkelheit auf der Suche nach den gegrabenen Hotpools am Strand. Zu dieser Zeit waren kaum noch Leute da und wir hatten einen großen Pool mit wunderbar angenehm heißem Wasser für uns. Im Mondlicht und unter sternklarem Himmel genossen wir die Wärme mit Blick aufs Meer.

In Coromandel sahen wir uns außerdem die "Cathedral Cove" an. Hier handelt es sich um einen riesigen Höhlendurchgang am Strand an dem verschiedene ausgewaschene Felsformationen zu finden sind.

Waikato

Für Rotorua wählten wir ein Wochenende an dem ein großer Markt am See sein sollte. Der Markt fand dann zwar leider nicht statt, aufgrund des starken Regens. Einigermaßen gutes Wetter hatten wir allerdings für "Waio-tapu-Wonderland". Hier erkundet man eine mondähnliche Thermallandschaft mit verschiedenen farbigen und stinkenden Vulkanausgasungen, über 100°C heißen Kraterseen und Geysiren.

Unser nächstes Highlight nach der harten Arbeit und kurz vor unserer Abreise zurück in den deutschen Herbst, wird für eine Woche SAMOA sein. Vom 31. August bis zum 9. September fliegen wir auf die südpazifische Insel und genießen den Kurzsommer 2007.

20 Juni 2007

Westcoast

Erholt fuhren wir Richtung Westport. Die Stadt war noch langweiliger als im Reiseführer beschrieben und nach einer Tankfüllung ging es weiter an der Westküste entlang mit dem Ziel "Pancakerocks". Die Straße entlang der rauen Westküste war bereits ein Erlebnis.

Leider war das Wetter an diesem Tag sehr wechselhaft und auf unserer Fahrt bekamen wir einen ersten Eindruck von der regenreichsten Region Neuseelands. Glücklicherweise konnten wir die Pancakerocks wieder bei Sonnenschein besichtigen.

Im Vergleich zu den Pancakerocks haben uns die Pancakes im Wild West Café bei weitem mehr beeindruckt.

An diesem Tag fuhren wir durch bis nach Greymouth (04.06.07) und das Wetter wurde leider wieder schlechter.

Greymouth ist die Gold- und Jadehauptstadt in Neuseeland. Hier folgt ein Souvenirladen mit Jade-, Gold- oder auch Knochenanhängern nach dem anderen. Die Stadt selbst ist nicht besonders sehenswert. Nachdem wir uns einige Läden angeschaut haben, unter anderem die Jade Boulder Gallery fuhren wir weiter zum nächsten Jadezentrum, Hokitika.

Hokitika ist etwas kleiner als Greymouth bietet allerdings noch mehr Souvenirläden, der gleichen Sorte wie in Greymouth. Auch hier waren wir noch recht motiviert und schauten uns fast alle Läden an. Leider unterschieden sich die Schmuckstücke nicht besonders und es gab nur sehr wenige Läden, die etwas originellere Anhänger boten. Einen besonderen Laden entdeckten wir dann doch: "Sweet Alices Fudge Kitchen". Hier verkauften zwei freundliche Damen selbst gemachte Schokolade-, Toffee- und Nougatrollen. Sie mischten unterschiedliche Zutaten unter die Masse. Wir entschieden uns für einen "Boosy Fruit Fudge with Nuts": Dunkle Schokoladenmasse mit Kirschen, Walnüssen und Rosinen. Grade richtig kamen dann die wenigen Sonnenstrahlen an diesem Tag raus und wir genossen unseren Fugde am Strand. Kurze Zeit später fing es wieder an zu regnen und wir fuhren weiter durch bis zum Franz Josef Glacier (05.06.07).

Das Wetter am nächsten Tag war leider nicht besser. Bislang konnten wir noch nichts von den Southern Alps sehen, wo wir ihnen nun doch so nah waren. Die Wolkendecke hing tief und wir sahen nichts außer dem uns wohlbekannten neuseeländischen Busch. Wir ließen uns natürlich nicht entmutigen und machten uns auf den Weg zum berühmten Franz Josef Gletscher. Endlich kam wieder etwas die Sonne raus und wir konnten sogar ein paar verschneite Berggipfel sehen.

Wie bereits am Vortag konnten wir vom touristischen Highlight gute Aufnahmen machen und ein paar Sonnenstrahlen kamen zum Vorschein.

Ein paar wenige Sonnenstrahlen nutzen wir noch schnell am Parkplatz, holten unsere Campingstühle raus und machten uns einen Kaffee. Kurz danach regnete es allerdings wieder in Strömen und ausgedehnte Wander- und Erkundungstouren blieben aus. Bei Dunkelheit und Regen fuhren wir die Serpentinen nach Fox (06.06.07).

Endlich konnten wir am nächsten Morgen etwas Alpenpanorama entdecken. Nach einem ausgedehnten, sonnigen Frühstück sind wir dann zum Lake Matheson gefahren, der bekannt für seine spiegelglatte Wasseroberfläche ist und wo man beeindruckende Fotographien von den sich spiegelnden Berggipfeln machen kann. Doch ganz so sonnig und wolkenlos war es dann doch nicht ;)

Weiter ging es zum Fox Glacier. Auf der Hinfahrt beeindruckte uns das Gletschertal mit seinen steil abfallenden und abgeschliffenen Hängen. Im Vergleich zum weit bekannteren Franz Josef Gletscher faszinierte uns diese Gletscherlandschaft weit mehr.

Auf die angebotenen Gletschertouren, von denen wir auch gerne welche gemacht hätten, verzichteten wir, aufgrund der schlechten Wetterbedingungen. Also machten wir uns in Richtung Haast (07.06.07) auf. Dort platzierten wir unseren Berti auf einen Parkplatz eines Merino-Opposum-Souvenir-Ladens. Bei strömendem Regen kochten wir das erste Mal im Berti.

Berti war es in der Nacht wahrscheinlich zu kalt und zu nass gewesen, so dass wir am nächsten Morgen Starterhilfe benötigten. Glücklicherweise half uns der freundliche Souvenirladenbesitzer und wir konnten ohne Probleme unseren Weg nach Wanaka fortsetzen.


Otago

Die Fahrt führte über den Haast Pass, einer der niedrigsten Pässe über die Southern Alps. Endlich konnten wir bei wunderschönem Wetter die Alpenlandschaft bewundern. Die Straße beginnt am breiten Haast River, der sich mit zunehmender Höhe verschmälert.

Zahlreiche Wasserfälle konnten wir entlang des Passes bewundern. Nach der Überquerung des Passes führte die Straße in ein breites Tal mit sanft ansteigenden Berghängen, verschneiten Gipfeln und wir fuhren vorbei an saftig grünen Schafsweiden und kristallklaren Bergseen.

So haben wir uns immer die Gebirgsregionen Neuseelands vorgestellt.

In Wanaka (08.06.07) angekommen, fanden wir ein Hostel (Matterhorn South), wo wir im Berti übernachten konnten und für ein paar Dollar die Einrichtung nutzen konnten.

Wir genossen die Atmosphäre im Hostel. Wir kochten, saßen vor dem Kamin, lernten nette Leute kennen und saßen bis spät in die Nacht zusammen.

Am nächsten Tag nutzen wir das schöne Wetter und machten mit Leuten aus dem Hostel einen Ausflug in die Umgebung. Wir liefen den Diamond Track und konnten eine wunderschöne Aussicht über die Hügel, Seen und Bergkuppen genießen.

Am selben Abend kochten wir mit unseren Bekannten Spinat mit Ziegenfeta, Bratofenkartoffeln mit Yams und frischem Lachsfilet, und planten eine zweitägige Wandertour im Matukituki Valley für den nächsten Tag, bei der uns auf der ersten Etappe einer unserer Bekannten begleitete.

Die Fahrt zum Ausgangspunkt unserer Wanderung war bereits sehr abenteuerlich. Es ging ca. 20 km über eine Gravelroad und wir hatten zahlreiche Flüsse mit unserem Van zu durchqueren. Berti aber fuhr sich mindestens so gut wie ein Defender mit Allrad-Antrieb.

Unser Weg begann am Raspberry Creek und führte uns über eine Hängebrücke und einem zweistündigen Anstieg durch das Rob Roy Valley zu einem Hängegletscher.

Der Abstecher zu diesem Gletscher dauerte länger als gedacht und wir setzten unseren Weg zu unserem eigentlichen Ziel, Aspiring Hut, erst in der späten Abenddämmerung fort.

Es wurde schlagartig dunkel und der Weg war nur noch schwer zu finden. Dazu kamen mehrere Flüsse, die wir zu passieren hatten und nächtliche Begegnungen mit einigen Kühen, die frei im Tal grasten. Die Temperaturen lagen bereits beim Gefrierpunkt. Die Flussüberquerungen gestalteten sich dadurch noch schwieriger, da bereits viele Steine vereist waren. Glücklicherweise hatten wir an diesem Abend einen Begleiter, ohne den wir die Nachtwanderung bei der eisigen Kälte nicht ohne weiteres gemacht hätten.

Nach ca. 2 Stunden durch die Dunkelheit erreichten wir Aspiring Hut (10.06.07). Zum Glück hatten wir hier trockenes Holz (nicht wie in Angelus Hut) und konnten uns schnell vorm Ofen aufwärmen. Wir hatten eine exzellente Brotzeit mit einem köstlichen Rotwein und langen Gesprächen bis tief in die Nacht.

Draußen konnten wir bei eisiger Kälte einen sternenklaren und sternschnuppenreichen Himmel bewundern. Selbst aus unserem Schlafsack konnten wir in der Hütte noch Sterne beobachten, da die Matratzen entlang der Fensterzeile ausgelegt waren.

Am nächsten Morgen begaben wir uns schon früh auf Erkundungstour und stellten fest, dass die Hütte in Mitten einer traumhaften mit Raureif bedeckten Landschaft lag.

Während einem ausgedehnten Frühstück stieg die Sonne langsam über die Bergkuppen und schien in die Hütte.

An diesem Tag ging unser Begleiter weiter auf eine andere Hütte und gingen wieder das Tal zurück zum Berti, da wir das schöne Wetter, was für die nächsten Tage vorhergesagt war, für unsere Weiterreise nach Queenstown und Milford Sound (Fjordland) ausnutzen wollten.

Auf dem Weg zurück zum Carpark konnten wir das Tal endlich im Tageslicht bestaunen.

Ziemlich unterkühlt erreichten wir Berti, aber leider erwartete uns dort nichts Gutes. Gleich nach dem Anlassen des Motors hörten wir ein lautes Geräusch. Ein Quietschen und Kratzen das immer lauter wurde. Wir hielten gleich an, kontrollierten Wasser und Öl und stellten fest, das Wasser war vereist und der Öltank war komplett entleert. Wir füllten etwas Wasser nach, auch das Öl bis es den normalen Stand erreichte. Beim Anlassen des Autos war glücklicherweise kein Geräusch mehr zu hören und so trauten wir uns die Strecke mit den Flussüberquerungen zurück zu fahren. Nach einigen Kilometern, wir hatten alle Flüsse passiert, hörten wir ein anderes Geräusch und sahen Rauch vom Motorraum aufsteigen. Wir hielten gleich an und öffneten die Motorverdeckung, es stieg immer mehr Rauch auf und wir entschieden uns unsere wichtigsten Sachen aus dem Auto zu nehmen.

Worst-case: Irgendwo in der Pampa, Dämmerung, einspurige Gravelroad, kein Handyempfang um den AA (neuseeländischer ADAC) anzurufen und dazu noch von der Wanderung unterkühlt.

Die Situation wurde uns kurzzeitig bewusst und bevor wir es ausgesprochen hatten, kam ein Van aus Richtung Carpark, den wir anhielten. Martin unser Retter war da. Wir ließen Berti am Straßenrand und fuhren mit ihm die 54 km zurück zum Hostel nach Wanaka. Von hier aus riefen wir den AA an. Noch am selben Abend wurde unser Van abgeschleppt und zur nächsten Werkstatt gebracht. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass der Motor aufgrund des gefrorenen Wassers nicht gekühlt werden konnte und er so heiß wurde, dass das "Head Gasket" geplatzt ist. Wir ließen Berti zunächst komplett durchchecken, um etwaige andere Probleme auszuschließen, da die Reparatur für unsere Verhältnisse teuer wäre. Die Untersuchung ergab, dass Berti in einwandfreiem Zustand ist und wir entschieden uns die Reparatur in Kauf zu nehmen. Dazu mussten allerdings verschiedene Teile über die ganze Südinsel geschickt werden und das kostete uns zudem noch viel Zeit. Glück im Unglück: wir bekamen eine Free Accommodation in unserem Hostel (Matterhorn South), da zur Zeit die Ski Saison beginnt.

Wanaka ist zudem sehr schön gelegen und man kann einige Unternehmungen machen: Cinema Paradiso (cinemaparadiso.co.nz), Puzzling World (puzzlingworld.co.nz), Angeln, Riesenaale beobachten, kleinere Wandertouren, klettern, joggen, Brot und Brownies backen, Live Musik, nette Cafés… etc…

Nachdem wir im Lake Wanaka riesige Barsche, Forellen und auch Aale gesehen hatten, kamen wir auf den Geschmack und gingen für einen Tag selbst angeln. Obwohl wir uns schon sämtliche Fischmenues ausgedacht hatten und noch bis in die tiefe Dunkelheit fischten, blieb trotzdem der große Fang aus.

Cinema Paradiso ist ein sehr gemütliches kleines Programmkino mit Café. Während der Pause werden frisch gebackene Cookies angeboten.

Puzzling World ist eine Art Museum der optischen Täuschungen. Sehr lustig war der schräge Raum, bei dem der Gleichgewichtssinn ziemlich verwirrt wurde und einem nach wenigen Minuten schlecht wurde. Außerdem gab es ein Zimmer, das unterschiedliche Größendimensionen vortäuscht. Eine Technik, die auch bei "Herr der Ringe" angewendet wurde, um die Hobbits im Vergleich zu den anderen Charakteren kleiner wirken zu lassen.